Nach der sportlich ernüchternden Saisonpremiere in der Woche zuvor, wollte sich unsere erste Herrenmannschaft beim Auswärtsspiel gegen Blumenau eigentlich von einer besseren Seite zeigen. Doch stand dieses Spiel irgendwie schon vor Anpfiff unter keinem guten Stern.

Notnagelrückraum Robin konnte dieses Wochenende nicht (und wir waren schon dankbar, dass er letzte Woche für uns aus der Schweiz kam), der zweite Mittelmann weilte derweil im Mittelgebirge. Nico, unsere 1A Aushilfe aus der A Jugend auch auswärtig, Dauerbrenner Korbi noch auf Weltreise und Rückraum Marko, der die Woche zuvor noch 20% der Tore erzielte, lag flach. Nicht flach aber nahe lag bei der Serie, dass auch der Autor dieser Zeilen sich am Abend vor dem Spiel ausgerechnet beim Aufwärmen noch den Daumen der Wurfhand verletzte und nicht wusste, ob er damit spielen können würde. Wer Spaß daran hat, darf sich hier gerne vorstellen, wie dieser Bericht im Adlertippsystem entstanden ist.

Es wurde Zeit für kreative Lösungen und so rückte der bereits angeschlagene Pascal auf die rechte Rückraumposition, Götz wurde erneut als zweiter Torwart reaktiviert, während Simon nach mehrwöchigem Urlaub in Übersee (USA nicht Chiemsee) vom Tor in die Außenbahnquarantäne musste. Kein schlechtes Omen, hatte er doch letztes Jahr am gleichen Ort der zweiten Mannschaft geholfen und dabei alle vier Torchancen verwandelt. Zu guter letzt wurde noch Jonas aus der Jugend herangeholt, der sich statt im Tor auch primär auf Außen tummeln durfte.

Wenn man doppelt so viele Torhüter wie Rückraumspieler hat, ist das selten gut aber zumindest am Anfang lief es rund und das Runde landete direkt im gegnerischen Tor. Es dauerte leider nicht lange, da hatten die Blumenauer beschlossen, den Schlafwagen doch lieber abzukoppeln und das Ergebnis zu drehen.

Während sich unsere Offensive erstaunlich robust ob all der Ausfälle zeigte, war es vor allem die Defensive, die übers ganze Spiel nicht in selbiges fand. Spätestens nach der Halbzeit, als der einzige Mittelmann dann zu allem Überfluss noch glatt Rot kassierte, fragten sich alle: „Haben wir noch Rückraum da? Eins, zwei? Gar keine mehr?“ Am Ende mussten sich die Wölfe 39:25 geschlagen geben, waren aber einstimmig der Meinung: Mehr war an diesem verseuchten Tag einfach nicht drin.

Immerhin, nächste Woche gegen Bayern sollte die Aufstellung wieder besser sein.

Till Welzel